Leben & Wohnen

Gerade die Region Stuttgart hat eine unheimliche Sog-Wirkung entwickelt: Die Wirtschaftskraft der hier beheimateten Firmen zieht Menschen aus allen Ecken in unsere Gegend zum Arbeiten und damit verbunden ist auch eine extrem hohe Nachfrage nach Wohnraum.
Lange Jahre konnte Hemmingen die Nachfrage nicht bedienen, da die Entwicklung von neuen Baugebieten ins Stocken geraten war. Das Baugebiet „Hälde“ war bereits seit den 1960er Jahren ins Auge gefasst und die Flächen wurden deshalb nicht flurbereinigt. Bereits im Jahr 2005 wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst.

 

Verschiedenste Gründe führten dazu, dass es bis ins Jahr 2014 dauerte, dass der Bebauungsplan zum Abschluss gebracht werden konnte. Nach den notwendigen Erschließungsarbeiten konnten ab November 2015 private Bauvorhaben realisiert werden. Die etwas 220 Wohneinheiten werden derzeit aufgesiedelt und Stand Oktober 2017 wohnen bereits 300 Menschen in der „Hälde“.

Derzeit wird die Kindertagesstätte „In der Hälde 31“ errichtet und das Projekt der Bahnquerungen mit großer Beharrlichkeit vorangetrieben.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Bahnquerungen uns so viel Zeit und Nerven kosten würden!
Bereits im Oktober 2015 haben wir die Pläne vom Gemeinderat genehmigt bekommen und seitdem sind wir ein Spielball zwischen dem Noch-Eigentümer der Strecke, der Württembergischen Eisenbahngesellschaft, dem von uns beauftragten Planungsbüro und dem Regierungspräsidium als die genehmigende Behörde.

Wir können immer nur als Bittsteller auftreten und darauf drängen, dass an unseren, eigentlich doch kleine Maßnahmen, die nächsten Schritte vorgenommen werden. Über die Sommerferien 2017 wurde nun vom Regierungspräsidium die Vorprüfung der Planunterlagen vorgenommen und festgestellt, dass ein Plangenehmigungsverfahren statt eines noch zeitaufwändigeren Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden kann. Anfang Oktober wurden die Planunterlagen nun an die WEG zur Einreichung an das Regierungspräsidium übergeben. Wir hoffen auf eine schnelle Genehmigung, dass die Maßnahme nun endlich in 2018 umgesetzt werden kann.

Um trotzdem eine Anbindung der Ostseite der „Hälde“ an den ÖPNV zu gewährleisten, wurden kurzfristig am Kreisverkehr zwei Bushaltestellen eingerichtet.

 

Während der langen Planungen für das Baugebiet „Hälde“ konnte mit der Umlegung und dem Bebauungsplan „Östlich der Neuen Schöckinger Straße“ mit der Maria-Montessori-Straße ein kleines Baugebiet entwickelt werden.

Zwischenzeitlich konnte auch der städtebaulichen Lückenschluss, wie es schon bei den ersten Planungen zum Baugebiet „Hälde“ vorgesehen war ebenfalls umgesetzt werden und mit dem Bebauungsplan „Eisenbahnstraße“ konnte zum einen der Ausbau der Straße angegangen, wie auch neue Bauplätze geschaffen werden.

Wohnraum brauchen wir auch dringend für Asylbewerber und zur Unterbringung von Obdachlosen. Der Flüchtlingsstrom, insbesondere aus dem Jahr 2015, verbunden mit dem nun eintretenden Familiennachzug stellen die Gemeinde vor eine große Herausforderung. Bislang ist es uns gelungen, alle Menschen, die uns vom Landkreis zugewiesen werden, in einer unserer Anschlussunterbringungen unterzubringen. Ein paar wenige Mietobjekte konnten von der Gemeinde angemietet werden. Jetzt wird es darum gehen, die Grundstücke Hauptstraße 35/1 und 37 zu bebauen um dort Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Es geschieht immer häufiger, dass auch der Gerichtsvollzieher Menschen aus ihren Wohnungen räumt – teils wegen Mietschulden, teils wegen Eigenbedarf – und diesen Menschen muss die Gemeinde ebenfalls eine Unterkunft bieten!

Sehr dankbar bin ich, dass die Gemeinde große Unterstützung bei der Betreuung der Asylbewerber durch den Freundeskreis Flüchtlingshilfe Hemmingen erfährt. Das Engagement ist nicht selbstverständlich und hilft, dass die neu zu uns gekommenen Menschen auch Anschluss an die Gesellschaft finden und auch wirklich integriert werden.
Die ersten sehr positiven Schritte sind gemacht, aber es ist sicherlich noch ein langer Weg. Dank dem Pakt für Integration werden wir ab Januar 2018 weitere Unterstützung durch Sozialarbeiter des Landkreises erhalten, die zusammen mit den Mitarbeitern im Ordnungsamt als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.