Hemmingen hat durch das enorme Bevölkerungswachstum in den 70er Jahren, als die Einwohnerzahl innerhalb eines Jahrzehnts von 2.000 auf über 7.000 Einwohner anwuchs, auch eine Bevölkerungsstruktur, die den Begriff „Demografischer Wandel“ durchaus greifbar macht.
Bereits heute haben wir über 22 % Mitbürger, die über 65 Jahre alt sind. Die unter 15-jährigen machen knapp 13 % aus.
Deshalb ist es auch wichtig, dass für die älter werdenden Bevölkerung Angebote vorhanden sind.
Mit der Errichtung des Kleeblatt-Pflegeheimes im Jahr 1992 war Hemmingen einer der Pioniere der Idee, kleine, dezentrale Pflegeheime zu errichten. Diese sollten möglichst mitten im Ort stehen um den Bewohnern die Anbindung an das Gemeindeleben zu ermöglichen.
Die geänderte Landesheimbau-Verordnung schreibt vor, dass in Pflegeheimen keine Doppelzimmer mehr vorhanden sein dürfen.
Gemeinsam mit der Kleeblatt-Verwaltung wurde versucht, dieses Thema anzugehen, um nicht 5 Pflegeplätze in den vorhandenen 5 Doppelzimmern zu verlieren. Ein Anbau ließ sich vor Ort nicht realisieren, doch konnte gegenüber der Heimaufsicht die Gründe dargelegt werden und Hemmingen bekam eine Ausnahmegenehmigung zum Weiterbetrieb der 5 Doppelzimmer.
Mit der Ökumenischen Sozialstation Nördliches Strohgäu gGmbH und der Nachbarschaftshilfe Hemmingen gibt es weiter zwei wichtige Dienste, die von der Gemeinde unterstützt werden, um die häusliche Pflege gewährleisten zu können und die Angehörigen zu entlasten.
Trotz der älter werdenden Bevölkerung gelingt es nach wie vor, noch genügend Ehrenamtliche für den Besuchsdienst die finden, die alle Jubilare ab dem 80. Geburtstag besuchen und ein kleines Geschenk der Gemeinde überreichen.
Auch die jährlichen Seniorennachmittage im Sommer und im Winter finden großen Anklang und zeigen immer ein abwechslungsreiches Programm.
Derzeit wird der Bebauungsplan auf den Weg gebracht, um nach dem Verkauf des Volksbank-Gebäudes die planungsrechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass dort wie geplant zwei Gebäude mit 21 betreuten Wohnungen entstehen könnten. Das Tüpfelchen auf dem „i“ wird es dann noch, wenn die Gemeinde zusammen mit Kleeblatt dort noch eine Tagespflege einrichten kann.
Nach langen Jahren der Grundstücksverhandlungen konnte in der Ortsmitte ein städtebaulicher Lückenschluss vollzogen werden. Das „Ersatzgebäude“ konnte mit dem „Haus der Gesundheit„, Münchinger Straße 2, erstellt werden.
Mit einer Allgemeinarztpraxis, einer Apotheke, einer Physiotherapie-Praxis, einer Logopädie-Praxis und dem Bürgertreff der Gemeinde haben so wichtige Angebot einen prominenten Platz in der Ortsmitte erhalten.
Leider macht die Notariatsreform des Landes ein Stück Bürgerfreundlichkeit wieder zunichte, so dass ab Ende 2017 das Notariat ausgezogen sein wird und das Amtsgericht Waiblingen zuständig ist. Dafür hat die Gemeinde eine Grundbucheinsichtsstelle eingerichtet.
