Bildung & Betreuung

Gerade im Bereich Bildung und Betreuung hat sich sehr viel in den letzten Jahren entwickelt. Die großen Themen in Hemmingen waren die Einführung des Rechtsanspruchs für die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren und die Diskussionen über die Weiterentwicklung der Schullandschaft.

Ausgangspunkt war im Jahr 2009 die Ansage des Landes, dass Werkrealschulen zukünftig mindestens zweizügig sein müssten. Dies konnte weder Hemmingen noch Schwieberdingen alleine erreichen. Eine gemeinsame Werkrealschule, möglicherweise mit den Klassen 5-7 am einen und den Klassen 8-10 am anderen Standort, scheiterten leider am Veto aus Schwieberdingen.
Der Regierungswechsel im Jahr 2011 tat sein Übriges und mit dem geplanten Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung war klar, dass dies zwangsläufig wohl das Ende der Werkrealschulen bedeuten würde.
Deshalb wurde auch die schon geplante energetische Sanierung des Kindergartens Seestraße gestoppt und die Mittel aus dem Konjunkturpaket II dafür verwendet, die Sporthalle I energetisch zu sanieren.
Gleichzeitig wurde von Seiten der Schulleitung der Realschule Schwieberdingen-Hemmingen das Thema forciert, die Realschule zu einer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln. Dies aus dem Grund, dass mit dem Wegfall der Grundschulempfehlung die Heterogenität der Schülerschaft noch größer werden würde und man mit einer Gemeinschaftsschule, an der die Bildungspläne von Haupt- und Realschule sowie Gymnasium unterrichtet werde, darauf reagieren könnte.

Gleichzeitig mit dieser Diskussion wurde von Seiten der Verwaltung und Teilen des Gemeinderats das Thema forciert, einen Einbau des Kindergartens in das Gebäude West (Bau V) der Grund- und Werkrealschule zu prüfen. Durch den Wegfall der Werkrealschule wären Schulräume frei, so die Mehrheit der Befürworter dieser Lösung. Mit der Mehrheit einer Stimme wurde im Oktober 2011 grundsätzlich beschlossen, den Kindergarten in das Schulgebäude zu verlagern und keinen Neubau zu errichten. Verschiedene weitere Diskussionen erfolgten, bevor dann endgültig der Bau V für 3 Kindergarten-Gruppen und 2 Krippen-Gruppen umgebaut wurde.

Die damaligen Sorgen und Kritiken lösten sich in Wohlgefallen auf und zwischenzeitlich hat sich das Kinderhaus Eberdinger Straße zum Kinder- und Familienzentrum weiterentwickelt und wird häufig als Referenzobjekt besucht.

Mit dem Schuljahr 2013/2014 startete in der 2. Tranche der Gemeinschaftsschulen auch die bisherige Realschule Schwieberdingen-Hemmingen, die bald in Glemstalschule Schwieberdingen-Hemmingen umbenannt wurde.
Zwischen drei und fünf Zügen umfassen die Jahrgänge, die nun in den Klassenstufen 5-9 als Gemeinschaftsschule unterrichtet werden. Ein letzter Jahrgang, die Klassenstufe 10 wird im Sommer 2018 das Kapitel Realschule beschließen.

Die Antragstellung der Gemeinschaftsschule umfasste auch eine Erwähnung, dass bei einer entsprechenden Nachfrage eine Oberstufe angestrebt wird. Hier ist die mehrheitliche Hemminger und meine persönliche Haltung, dass die Nachfrage aus den bisherigen Gemeinden als Einzugsgebiet der Realschule also Hochdorf, Schwieberdingen und Hemmingen gemeint ist. Zwischenzeitlich ist es aber leider so, dass die Schüler aus dem Gebiet des Gemeindeverwaltungsverbandes Schwieberdingen-Hemmingen (GVV) gerade noch etwas 50% ausmachen!
Von den beiden Gemeinderäten in Schwieberdingen und Hemmingen und schließlich in der Verbandsversammlung des GVV wurde erklärt, dass keine Sekundarstufe II errichtet werden soll. Dies auch vor dem Hintergrund, dass nach Abschluss der mittleren Reife auch wie bei der bisherigen Realschule das Abitur auf dem beruflichen Gymnasium möglich ist, sowie auch ein allgemeinbildendes Gymnasium in den Klassen 10-12 besucht werden kann, um das Abitur dort zu machen.

Unabhängig davon stehen beide Gemeinden zu ihrer Aufgabe als Schulträger, die notwendigen Sanierungen für die ursprünglichen Räumlichkeiten der Realschule und die notwendige Schaffung von Räumlichkeiten für die Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschule gemeinsam zu bewerkstelligen. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2016 geht von einer Investitionssumme von 13-15 Mio. EUR aus, die auch nach einer möglichen Förderung durch das Land Baden-Württemberg noch beträchtliche Summen für die beiden Schulträger-Gemeinden aufwerfen wird.

Die Hemminger Grund- und Werkrealschule ist seit dem Schuljahr 2017/2018 nur noch eine Grundschule. Der letzte Jahrgang, eine Klasse 9, wurde im Sommer 2017 verabschiedet.
Schon im Vorgriff auf die zukünftige reine Grundschule, wurde beim letzten Sanierungsabschnitt, der Neugestaltung des Schulhofs, die Konzeption auf die Nutzung durch Grundschüler ausgerichtet.
Neben der Verbindung der beiden Schulhöfe westlich und östlich des Grundschulgebäudes wurde das vom Förderverein finanzierte Klettergerüst wieder aufgebaut und die Parkplätze von Schule und Kinderhaus neu gestaltet.

Die Ganztagesbetreuung in den Kindergärten setzt sich zwischenzeitlich auch auf die Grundschule fort. Ich bin froh, dass es keine Bestrebungen für eine Ganztagesgrundschule in Hemmingen gibt. Mit der Verlässlichen Grundschule und der Hortbetreuung ist Hemmingen sehr gut aufgestellt. Zum Schuljahr 2016/2017 wurde zusätzlich zu den 2 bestehenden Hort-Gruppen noch eine halbe weitere Gruppe eröffnet, die nun zum Schuljahr 2017/2018 auf eine vollständige 3. Gruppe erweitert wurde.

Die Betreuung von Kindern vor dem 3. Lebensjahr brachte es auch mit sich, dass in der Kita Schlosspark (früher: Kindergarten Hirschstraße) ebenfalls eine Krippen-Gruppe eingerichtet wurde.

Weiter wurde der Kindergarten Blohnstraße reaktiviert und dort eine Kindergarten-Ganztagesgruppe eingerichtet.

Zum Kindergartenjahr 2016/2017 wurde der Kindergarten Seestraße wieder eröffnet, um der gesteigerten Nachfrage aus dem Baugebiet „Hälde“ und weiterer Zuzüge gerecht zu werden. Die Planungen für den Neubau des Kindergarten in der Hälde verzögerten sich aufgrund der Diskussion um den Standort und den Bau möglicher Wohnungen auf dem Kindergarten, so dass der Spatenstich erst im April 2017 erfolgen konnte. Diese Einrichtung mit 2 Kita- und 1-Krippen-Gruppe wird im Frühjahr 2018 bezugsfertig sein.

Ende September 2017 begann der Umbau des Gymnastikraums des Kindergartens Hauptstraße. Lange Jahre war der Gymnastikraum neben dem Kindergartenbetrieb auch von weiteren Nutzern wie der Spielstube, der Rheuma-Liga und der Singgemeinschaft genutzt. Nach der Fertigstellung des Bürgertreffs im Gebäude Münchinger Straße 2, konnten die Spielstube und die Rheuma-Liga dorthin umziehen. Die Singgemeinschaft fand in der Aula der Schule ein neues Probelokal.
Damit stand der Gymnastikraum alleine dem Kindergarten zu Verfügung. Um die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Kindergartens „Hälde“ zu überbrücken, wird wohl eine Interims-Gruppe mit maximal 15 Kindern notwendig sein. Um dem Kindergarten Hauptstraße zukünftig eine größere Flexibilität zu bieten, wird der 140 m² große Gymnastikraum in drei Räume aufgeteilt. Einen Bewegungsraum mit 70m² und zwei weitere Räume, die als Kleingruppenraum und Personalraum genutzt werden können.
Bis zur Fertigstellung der Kita „Hälde“ kann dort dann eine Interims-Gruppe untergebracht werden.

Zum 01. Oktober 2017 konnte ein weiterer Baustein in der Hemminger Betreuungslandschaft starten: Ein „Kindernest“ – Der offizielle Name ist eine „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen„. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von bis zu 9 Kindern unter 3 Jahre, die von einer Erzieherin und weiteren qualifizierten Tagesbetreuungspersonen betreut werden.

Neben den Kindertagesstätten und der Hortbetreuung nimmt das Hemminger Kinder- und Jugendhaus „Astergarten“ einen wichtigen Part in der Begleitung Jugendlicher und junger Erwachsener ein.
Durch die Tätigkeit des Schulsozialarbeiters zu 50% an der Schule und zu 50% im Jugendhaus gibt es hier sehr gute Vernetzungen und die Fortführung eines bestehenden Vertrauensverhältnisses.
Die weitere 100%-Stelle wird von der Paulinenpflege „eingekauft“ und die Gemeinde hat mit diesem „Outsourcing-Modell“ sehr gute Erfahrungen gemacht.
Das eingespielte Team ist Ansprechpartner für die Besucher des Jugendhauses in allen Lebenslagen und gerade auch die Arbeit mit den Jugendlichen im Hinblick auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche war ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben.