Verkehr & ÖPNV

Straßenverkehr
Stuttgart gilt als Stau-Hauptstadt Deutschlands, wenn nicht sogar Europas und Hemmingen liegt mitten im Speckgürtel der Landeshauptstadt, zentral im Dreieck zwischen der Autobahn 81, der B10 und der Autobahn A8.
Leider konnte die Nordrandstraße nicht verwirklicht werden, die ein erster Einstieg in das Thema Verkehrsentlastung in der Ortsmitte gewesen wäre. Durch den Regierungswechsel im Jahr 2011 wurden die Finanzierungsmittel umgeschichtet und mehr Geld in den ÖPNV und weniger in den Straßenbau gegeben. Die Nordrandstraße war zwar aufgenommen im Programm nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG), doch konnte der letztlich notwendige Bewilligungsbescheid nicht mehr erwirkt werden und das Angebot der Gemeinde, die Nordrandstraße vorzufinanzieren wurde ebenfalls abgelehnt.

In der Folge wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Verbesserungen für den Ort in Sachen Verkehr zu erreichen: Die Gemeinde hat auf eigene Kosten ein Jahr lang eine Stickstoffdioxid-Messung in der Hauptstraße durchführen lassen. Wie von uns prognostiziert wurden die Grenzwerte überschritten und in der Folge wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart ein Luftreinhalteplan für Hemmingen aufgestellt und die Umweltzone Leonberg wurde erweitert und heißt heute „Umwelt-Zone Leonberg/Hemmingen und Umgebung„.

Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt war der lang gehegte Wunsch der Bevölkerung und konnte nun in Teilen realisiert werden. Die Vorgaben für eine Errichtung von Tempo 30 sind sehr restriktiv: Nur aufgrund von Lärm oder Feinstaub kann Tempo 30 erlassen werden. 2012 fand die 2. Stufe der Lärmkartierung durch das Land Baden-Württemberg statt. In dieser zweiten Stufe waren auch die beiden durch Hemmingen führenden Landesstraßen Teil der Untersuchung.
Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass entlang der Ortsdurchfahrt zwischen der Bergstraße und der Münchinger Straße 2 die rechnerisch ermittelten Lärmwerte an den angrenzenden Gebäuden zu einer Überschreitung der zulässigen Lärmwerte führen.
Leider konnten weitere Abschnitte nicht den Bereich mit aufgenommen werden, da die Gebäude so weit von der Straße abgerückt sind, dass die dort ankommenden Lärmwerte keine Überschreitung mehr darstellen.

Für die Anwohner der Schwieberdinger Straße entlang des Schlossparks gab es auch die ungute Situation, dass dort eine Temporegelung mit 70 km/h galt. Die Argumentation der Verkehrsbehörde des Landratsamtes und übergeordnet des Regierungspräsidiums war, dass diese Straße nur einseitig bebaut sei und diese deshalb außerorts läge. Erst durch die Vorlage von Bildern von Situationen in anderen Gemeinden konnte das Regierungspräsidium dazu bewegt werden, dass auch hier Tempo 50 angeordnet wurde und so eine Kontinuität in der Verkehrsregelung bis über den Bahnübergang Schwieberdinger Straße gilt.

Fast zeitgleich mit der Änderung der Straßenverkehrsordnung, in der diese Möglichkeit nun allgemein möglich ist, gelang es auch, in der Eberdinger Straße im Bereich der Schule und des Kinderhauses Tempo 30 zu erwirken. Dies bedurfte letztendlich sogar der Entscheidung des Verkehrsministers und der Unterstützung des örtlichen Abgeordneten um hier auch eine Situation zu schaffen, die seit langem gewünscht war.

Zuvor war es schon gelungen, das Landratsamt als Straßenbaulastträger davon zu überzeugen, mittels einer Querungshilfe eine verbesserte Querungsmöglichkeit in das Quartier südlich der Eberdinger Straße anzulegen.

Gespannt sind wir auch, wann es gelingt die Südumfahrung Heimerdingen zu realisieren. Hier haben wir mit der Stadt Ditzingen einen Kompromiss erzielt, der die Hemminger Interessen berücksichtigt und ebenso die Ditzinger Belange möglich macht. Klar ist, dass die Südumfahrung Heimerdingen auch Hemmingen eine Entlastung bringt. Mit der Südumfahrung ist es dann möglich, von der Autobahn-Ausfahrt Rutesheim kommend über die Südumfahrung Heimerdingen, Umfahrung Schöckingen und die Westumfahrung Münchingen ohne durch einen Ort fahren zu müssen auf die B10 oder die A81 aufzufahren.
In diesem Zuge sollte dann auch endlich ein LKW-Durchfahrtsverbot für Hemmingen möglich sein!

Zuletzt gelang es, den Landkreis Ludwigsburg darin zu unterstützen, dass der Ausbau der Kreisstraße K1653 zwischen dem Kreisverkehr Hemmingen/Heimerdingen/Eberdingen/Hochdorf und der Ortseinfahrt Hochdorf realisiert und die Straße nach dem heutigen Stand der Technik ausgebaut werden kann.

Ein sehr aktuelles Thema ist eine verbesserte Schulwege-Führung im Bereich der Hochdorfer Straße. Zwar gibt es dort einen „Zebra-Streifen“ doch liegt dieser zu weit vom eigentlich notwendigen Querungsweg im Bereich des Bahnhofs entfernt. Hier gibt es erste Gespräche mit dem Landratsamt Ludwigsburg, doch ist die Verbindung des bestehenden Bahnübergangs mit einer Lichtsignalanlage („Ampel“) recht komplex. Nichtsdestotrotz wird dieses Thema intensiv weiter verfolgt!

Gerade die Verkehrsthemen bedürfen eines langen Atems, da die Gemeinde keine eigene Verkehrszuständigkeit hat, sondern diese bei der Verkehrsbehörde im Landratsamt liegen. Manchmal ist es dann sogar notwendig, das Regierungspräsidium oder sogar das Verkehrsministerium mit einzuschalten!

 

ÖPNV

Der größte Schritt im öffentlichen Personennahverkehr war sicherlich die Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge der Strohgäubahn zum Fahrplanwechsel 2012.

 

Damit gibt es nun einen 30-Minuten-Takt zur S-Bahn in Korntal. Leider zeigt sich, dass die Materie „Eisenbahnwesen“ sehr komplex ist. Noch immer ist Hemmingen derzeit Endstation der Strohgäubahn und die von Anfang an geplante Endstation Heimerdingen kann noch nicht erreicht werden. Verschiedene Planfeststellungsverfahren müssen durchlaufen werden, bis tatsächlich eine Maßnahme umgesetzt werden kann. Immerhin wurde der Bahnhof Hemmingen inzwischen umgebaut.

Erklärtes Ziel ist immer noch, dass die Strohgäubahn wieder bis Stuttgart-Feuerbach durchgebunden wird. Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, dies zu wiederholen. Die Gemeinde hat entsprechend auch eine Stellungnahme bei der Fortschreibung des Regionalverkehrsplans abgegeben.

Bereits seit 1994 gibt es das „Buskonzept Strohgäu„. Dieses gewährleistet nach wie vor eine gute Anbindung über die Linien 501 und 502 nach Stuttgart-Feuerbach und über die Linie 534 nach Ludwigsburg. Auch konnte der Betrieb der Linie 651 nach Leonberg aufrechterhalten werden, auch beim Übergang des Betriebs der Buslinie auf die Stadtwerke Leonberg. Hier habe ich argumentiert, dass nach wie vor das Krankenhaus Leonberg von Teilen der Hemminger Bevölkerung aufgesucht wird und es deshalb auch möglich sein muss, dieses einfach zu erreichen.

Seit 2012 verkehren am Wochenende die S-Bahnen durchgehend. Das Nachtbus-Konzept wurde daraufhin angepasst und so kann Hemmingen nachts sowohl von Ludwigsburg über die Linie N53 als auch über die Linie N55 erreicht werden.